Rechtsformwahl und optimierung
„Niemand plant, zu versagen, aber die meisten versagen beim Planen.“ – Lee Iacocca –
Wozu benötige ich eine Rechtform?!
Ich möchte mich doch nur Selbstständig machen!
Nun, die Wahl der richtigen Rechtsform hat juristische, persönliche, steuerliche und finanzielle Auswirkungen. Da sie den Rahmen für weitere Entscheidungen gibt, zum Beispiel wie viel Eigenkapital bei der Gründung eingebracht werden muss oder ob jemand Buchführungspflichtig ist. Zudem ist die Beschaffung von Fremdkapital, also Kredite bei Banken oder anderen Geldgebern unter Umständen leichter.
Wenn wir uns die Realität für Gründer ansehen, dann wird die Auswahl der Rechtsform häufig unter dem Sachverhalt reduziert, dass die Optimierung zur Reduzierung der Steuern und der Haftungsbegrenzung dient. Die Betrachtung ist nicht nur unvollständig, sondern nicht ganzheitlich im Sinne des Betroffenen.
Die Gesichtspunkte Organisations- und Führungsstruktur werden ausgeklammert und nicht bedacht. Eine umfassende Betrachtung erfolgt im Kontext der betriebswirtschaftlichen Führung des Unternehmens und bedarf daher eine Nutzwertanalyse. Zur optimalen Auswahl der Rechtsform müssen qualitative und quantitative Gesichtspunkte betrachtet werden.
So stehen zum Beispiel nicht alle Rechtsformen für manche Berufe offen. So haben Freiberufler eine Verknüpfung zwischen Ausbildung und Selbstständigkeit. Eine sehr genaue Prüfung der Voraussetzungen und deren Auswirkungen wie Gewerbesteuer, Finanzamt, Kammer, Rentenversicherungspflicht ist Pflicht.
Wie Sie merken, ist die Antwort und die optimale Rechtsformwahl nicht mit einer kurzen Antwort erledigt. An der falschen Auswahl der Rechtsform ist noch keine Gründung mit der dazugehörigen Idee gescheitert. Jedoch bedenken Sie bei einem Rechtsformwechsel. Schon die Gründungsformalitäten sind schon für viele herausfordernd.
Gerade wenn mehrere Entscheidungsträger eine Zielsetzung verfolgen, wird es schwer sich zu einigen. Daher ist die Rechtsformwahl nur ein Baustein des Businessplanes und sollte modulare aufgebaut sein. Die Rechtsformwahl stellt somit einen weiteren Baustein zum Beispiel für die Investitionsplanung, Finanzplanung und der Erfolgs- und Liquiditätsplanung.
Prüfen Sie Ihren Businessplan auf Herz und Nieren. Denn dieser wird nicht nur für den Anfang definiert, sondern sollte Ihr unternehmerisches Denken & Handeln fortwährend begleiten.
Diese wichtigen Fähigkeiten werden Sie für spätere Vorhaben benötigen.
Eine verkürzte Übersicht der Rechtsformen schafft etwas Klarheit.
Einzelunternehmen:
- Gewerblich
- Freiberuflich
Personengesellschaften:
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
- Offene Handelgesellschaft (OHG)
- Kommanditgesellschaft (KG)
- Partnerschaftsgesellschaft (PartG)
- Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung(PartG mbB)
Kapitalgesellschaft:
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
- Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)(UG)
- Limited Company (Ltd.)
- Aktiengesellschaft (AG)
Mischformen:
- GmbH & Co KG
- AG & Co KG
Diese verkürzte Darstellung soll Ihnen Symbolisch etwas weiter helfen sich mit dem Thema auseinander zusetzen. Je nachdem welche Rechtsform gewählt wird, kommen weitere Punkte auf Sie zu:
- Mindestanforderungen des Kapitals
- Haftungsbeschränkung
- Rechts- & Notar Gebühren
- Eintragungen in das Handelsregister